Autor: Michelle Schrenk
Verlag: canim verlag
„Man kann alles
reparieren, man braucht nur den richtigen Klebstoff.“
Klappentext:
Sophie will endlich die
Dunkelheit verlassen, die sie seit Jahren gefangen hält. Sie ist
sich sicher, dass ihr zerbrochenes Herz nie wieder heilen kann,
dennoch sehnt sie sich nach einem Neuanfang und einem Leben ohne
Angst. Ein Versprechen und eine Postkarte tragen eines Tages
entscheidend dazu bei, dass Sophie den Mut fasst, nur mit einer
Reisetasche bepackt ins Ungewisse zu fliehen. Dann trifft sie auf
Erik. Auch er hat einen schlimmen Verlust erfahren und glaubt fest
daran, dass nichts den Schmerz in ihm jemals wieder lindern wird.
Doch was beide nicht wissen: Es ist kein Zufall, sondern Schicksal,
dass sie sich begegnet sind. Denn sie verbindet die Hoffnung, dass
irgendwo hinter den Wolken das Glück auf sie wartet.
Sophie hat es in ihrem Leben nie
sonderlich leicht gehabt. Als sie es endlich schafft ihren
gewalttätigen Ehemann zu verlassen, lernt sie endlich was es
bedeutet sich sicher und geborgen zu fühlen. Sie findet ein Zuhause
und Menschen die ihr gebrochenes Herz wieder zusammen kleben.
Dieses Buch ist wirklich herzergreifend
und spricht ein Thema an, das heutzutage noch viel zu sehr unter den
Tisch gekehrt wird. Gewalt in der Ehe ist ein furchtbares Verbrechen
und wie schwer es den Betroffenen teilweise fällt, aus diesem
Martyrium zu entfliehen, wird in dieser Geschichte sehr gut
dargestellt. Oft trifft man auf Unverständnis, warum die Ehefrau,
der Ehemann, nicht schon viel eher gegangen ist und auch ich könnte
mir so ein Leben nicht vorstellen. Daher finde ich es sehr gut, das
Sophie des öfteren erklärt hat, warum sie ihren Mann nicht
verlässt. Warum sie Zweifel hatte zu gehen und warum sie sich immer
noch an das Gute in ihrem Mann geklammert hat. Letztendlich hat sie
aber doch gemerkt, das es so nicht weitergeht . . . nicht zuletzt
durch die Hilfe von guten Freunden. Sie fängt ein neues Leben an,
baut sich eine neue Zukunft auf und trifft Menschen die sie wirklich
lieben. Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüßig und ich hatte
das Buch im Nu weg gelesen. Ich mag die Charaktere und ihre Dynamik
untereinander, man konnte Helen, Erik und Co. Einfach nur
liebgewinnen. Die Geschichte geht wirklich sehr ans Herz und ich
liebe es, wie Sophie am Ende zu sich selbst gefunden hat. Wie sie
wieder Mut gefasst hat und endlich eingesehen hat, was für ein
wertvoller Mensch sie ist. Erik ist wirklich ein liebevoller und
guter Mann und genau das, was Sophie nach ihrer Leidensgeschichte
braucht.
Die ganze Geschichte ist rundum gelungen, aber leider muss
ich sagen, das mir doch irgendetwas gefehlt hat. Ich kann nicht mal
genau sagen was es war, aber am Ende fand ich, das doch alles zu
glatt gelaufen ist. Sophie hat sich sehr schnell an ihr neues Leben
gewöhnt, ohne das irgendetwas mit ihr selbst geschehen ist. Ja, sie
hatte Selbstzweifel und ab und zu Angst das ihr Mann sie doch noch
findet, aber für das was sie über Jahre erlebt hat, hat sie das
alles etwas „zu schnell“ verarbeitet. Trotzdem mag ich das Buch
wirklich sehr gerne und spreche eine klare Leseempfehlung aus.
Bewertung: 4 von 5
Lieblingsnebencharakter: Helen