Verlag: Lyx
Preis: 12,90€
Band 4 der Reihe, welcher
allerdings auch unabhängig von den anderen gelesen werden kann.
Klappentext:
Die junge Krankenschwester
Imogen Pritchard verbrachte einst eine leidenschaftliche Nacht mit
Cole Talmage. Jahre später trifft sie ihn als junge Witwe wieder und
steht vor der Entscheidung, ob sie sich dem von Schmerz und Verlust
gezeichneten Cole offenbaren soll. Denn obwohl die Anziehungskraft
zwischen ihnen ungebrochen ist, erkennt Cole sie nicht wieder und
macht ihr in seiner Verbitterung das Leben schwer. Doch Imogen
begreift, dass er mit inneren Dämonen kämpft, die ihn zu zerstören
drohen, und setzt alles daran, ihm zu beweisen, dass die Liebe die
Dunkelheit seiner Seele besiegen kann.
Kennt ihr das? Ihr lest ein
Buch und wisst einfach, das dafür nicht die richtige Zeit ist?
Leider ist mir das mit dem vierten Teil der „Victorian Rebels“
Reihe von Kerrigan Byrne so ergangen. Normalerweise lege ich das Buch
dann zur Seite, aber da diese Geschichte „leider“ ein
Rezensionsexemplar war, musste ich mich, mehr oder weniger,
durchkämpfen. Aus diesem Grund wird diese Rezi etwas anders
ausfallen, da ich auf gar keinen Fall möchte, das mein persönliches
„Unwohlbefinden“ sich auf meine Bewertung niederschlägt. Daher
wird alles etwas sachlicher als sonst ;)
Fangen wir mit dem Cover an.
Ich finde es einfach nur wunderschön! Es ist relativ schlicht
gehalten und hebt sich fast nur durch die illustrierte Schrift ab.
Das finde ich wirklich Klasse, zumal das Cover perfekt zu der Zeit
passt, in der die Geschichte spielt. Kerrigan Byrne entführt uns in
das viktorianische London, in dem Imogen Pritchard, getarnt als
„Ginny“, im „Nackten Kätzchen“ versucht die Schulden ihres
Vaters, als Bardame abzuarbeiten. Als eines Abends Collin Talmage,
mit seinen Männern dort auftaucht, wird Imogens Welt für immer
erschüttert. Cole ist Offizier der Englischen Krone und nach dem Tod
seines Vaters, Bruders und seiner Mutter, der unfreiwillige neue Duke
of Trenwyth. Den Abend vor seinem letzten Einsatz verbringt er mit
seinen Männern im „Nackten Kätzchen“ und trifft dort auf die
geheimnissvolle Ginny, die ihn vom ersten Augenblick an nicht mehr
loslässt.
Imogen ist für mich eine
sehr bewundernswerte Person. Mutig, liebevoll und lässt sich nicht
so leicht unterkriegen. Sie würde alles für ihre Familie tun und
sie mit allen Mitteln verteidigen. Ich mochte es sehr, das sie trotz
ihrer Arbeit im „Nackten Kätzchen“ ihre teils unschuldige und
liebenswerte Seite bis zum Schluss beibehalten hat. Cole ist da
allerdings eine ganz andere Sache. Mit ihm wurde ich gar nicht warm,
was wahrscheinlich auch daran lag, das ich mich nicht so richtig auf
das Buch einlassen konnte. Er hat eine lange Leidensgeschichte hinter
sich und da ist seine Charakterentwicklung irgendwo verständlich,
mir war das alles allerdings zu viel. Ich fand ihn einfach nur Stur
und Rücksichtslos. Was mich noch etwas gestört hat und für den
ersten Punktabzug verantwortlich ist, waren die doch etwas vielen
Zeitsprünge am Anfang des Buches. Ich empfand das erste Drittel als
zu schnell abgehandelt und man musste sich ständig mit einem neuen
Zeitabschnitt auseinandersetzten. Der Rest des Buches hatte ein
schönes Tempo und der Schreibstil der Autorin hat mir ebenfalls sehr
gut gefallen. Man liest alles sehr flüssig und Kerrigan Byrne hat
ein Händchen dafür Charaktere und Orte sehr Bildhaft zu
Beschreiben. Alles in allem ist es wirklich ein gutes Buch, aber
durch meine kleine Leseunpässlichkeit konnte ich keine
Begeisterungsstürme in mir entfachen . . . ich war froh als ich
endlich fertig war. Aber wie gesagt lag das NICHT an dem Buch! Den
zweiten Punktabzug gibt es für eine bestimmte Stelle in dem Buch,
die ich hier nicht weiter erläutern möchte (Spoilergefahr). Es
entsteht eine bestimmte Situation zwischen Cole und Imogen, die ich
ja noch „verkraften“ könnte, aber die Reaktionen bzw. nicht
vorhandenen Reaktionen darauf, fand ich ganz furchtbar. Hier hätte
die Autorin wirklich anders ran gehen können, mir hätte es ja schon
gereicht, wenn Imogen mehr Rückrad besessen hätte. Man könnte
meinen ich wäre etwas sensibel und es war ja gar nicht sooo schlimm,
aber ich finde diese teilnahmslose Haltung von Imogen absolut nicht
in Ordnung. Die ganze Zeit über besitzt sie Feuer und gibt Kontra,
aber da wo es drauf ankommt, wird sie zum Püppchen? Schade und nicht
nachvollziehbar.
Fazit: „Victorian Rebels“
ist eine schöne Geschichte mit facettenreichen Charakteren und einem
flüßigen Schreibstil, aber leider nicht das richtige Buch für
mich. Die Autorin entführt uns in ein viktorianisches London, mit
vielen Geheimnissen und ganz viel Leidenschaft. Eine klare
Leseempfehlung!
Bewertung: 3 von 5